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22.08.2018 Klinikum Worms: Dem Tabuthema eine Plattform geben

Neue Kontinenz-Selbsthilfegruppe startet ab September 2018 am Klinikum Worms – Gruppentreffen jeden 1. Donnerstag im Monat um 17 Uhr

Worms, 22. August 2018 – Schätzungen der Deutschen Kontinenz Gesellschaft zufolge leiden deutschlandweit rund neun Millionen Menschen unter Inkontinenz. Darüber reden möchten die wenigsten – häufig nicht einmal mit ihrem Arzt.

Das Beckenbodenzentrum am Klinikum Worms initiiert ab September 2018 eine neue Selbsthilfegruppe für Betroffene, die einen gegenseitigen Austausch in geschützter Atmosphäre ermöglicht. Wie schwer es den Erkrankten mitunter fällt über ihr Leiden zu sprechen erlebt Privatdozent Dr. Markus Hirschburger, Leiter des Beckenbodenzentrums am Wormser Klinikum, fast täglich: „Mehr als die Hälfte aller Patienten tut ein Kontinenzleiden als ‚schicksalhaft‘ oder gar ‚normal‘ ab. Die Betroffenen leiden still vor sich hin, schämen sich und wissen nicht, dass es mittlerweile viele medizinische Möglichkeit gibt, um ihre Probleme zu lindern oder sogar ganz zu heilen.“

Inzwischen existiert sowohl im konservativen als auch operativen Bereich eine große Bandbreite an Behandlungsmöglichkeiten, mit denen das Leiden der Patienten beendet und ihnen ihre Lebensqualität zurückgeben oder deutlich verbessert werden kann. „Nur ist das vielen nach wie vor leider nicht bekannt“, sagt Hirschburger. „So ist eine Stuhlinkontinenz beispielsweise nach Dick- und Enddarmkrebsoperationen kein unausweichliches Schicksal im Sinne von ‚das ist eben so nach einer solchen Operation‘, sondern kann oft gebessert werden, sodass ein größtenteils normales Alltagsleben wieder möglich ist.“

Die Formen und Ursachen einer Harn- oder Stuhlinkontinenz sind zwar sehr vielfältig, gehen aber häufig mit denselben Einschränkungen für die Betroffenen einher. „Das Leben der Patienten dreht sich oft nur noch um die Verfügbarkeit der nächstmöglichen Toilette. Mit niemandem über dieses Problem sprechen zu können belastet zusätzlich“, so Hirschburger. „Innerhalb der Selbsthilfegruppe ist diese Schamgrenze niedriger und der Austausch mit anderen Patienten – die ihre Inkontinenz vielleicht schon erfolgreich besiegt haben – ist enorm hilfreich, motivierend und informativ. Die Selbsthilfegruppe ist ein Angebot von Betroffenen für Betroffene, wird aber von unserem Beckenbodenzentrum jederzeit mit Rat und Tat unterstützt.“

Die Gruppentreffen finden ab September 2018 an jedem 1. Donnerstag im Monat um 17 Uhr im Konferenzraum im 8. Obergeschoss des Klinikums Worms statt.

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie zwei Belegabteilungen. Aktuell kümmern sich über 1.800 Mitarbeiter um jährlich rund 32.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

Als Schwerpunktversorgung sind im Rahmen des Krankenhauszielplanes die Geburtshilfe, die Unfallchirurgie, die Kardiologie mit Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) und die Gastroenterologie ausgewiesen. Darüber hinaus ist das Klinikum Worms als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1 für extrem untergewichtige Neu- und Frühgeborene) sowie Diabetologisches Zentrum ausgewiesen. Zusätzlich sind wir als Onkologisches Zentrum, Brust-, Darm- und Prostatazentrum sowie Traumazentrum zertifiziert. Im April 2015 erfolgte die Übernahme des Evangelischen Hochstift Worms und damit einhergehend die Etablierung einer eigenen Hauptfachabteilung für Geriatrie (Altersmedizin) mit 40 Betten.

Ebenfalls zum Klinikum Worms gehören ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und ein Ambulantes Operationszentrum mit drei voll ausgestatteten modernen Operationssälen. Hinzu kommt die ans Klinikum angeschlossene Strahlentherapie-Praxis, die von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. Die Ärztliche Bereitschaftspraxis der niedergelassenen Ärzte für Worms befindet sich ebenfalls im Klinikum Worms.

www.klinikum-worms.de

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