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12.09.2018 Klinikum Worms: Hilfe gegen das Vergessen

Klinikum mit zahlreichen Initiativen für an Demenz leidende Patienten
Eigene Demenzbeauftragte im Dienst

Worms, 12. September 2018 – Die Diagnose Demenz ist sowohl für den erkrankten Menschen als auch seine Angehörigen ein Schock. Weltweit sind rund 50 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen – bis zum Jahr 2050 wird sich diese Zahl vorrausichtlich auf ca. 131,5 Millionen erhöhen. Eine Tatsache, auf die auch Krankenhäuser mit speziell ausgebildetem Personal und Maßnahmen reagieren müssen, wie Dr. Ulrike Buchwald, Chefärztin der altersmedizinischen Klinik am Klinikum Worms, anlässlich des diesjährigen Weltalzheimertages am 21. September 2018 erklärt.

„Die Zahl der an Demenz leidenden Patienten hat sich in unserem Klinikum in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. Das trifft aber nicht nur für die Geriatrie – also die Altersmedizin – zu, sondern auch für die inneren und chirurgischen Kliniken. Hier macht sich natürlich vor alle der demografische Wandel bemerkbar. Die Menschen werden immer älter, weshalb der Anteil an dementen Patienten auf all unseren Stationen gestiegen ist.“

Menschen mit Demenz benötigen während eines Aufenthaltes im Krankenhaus besondere Betreuung und Unterstützung. „Die Patienten finden sich in der fremden Umgebung des Krankenhauses meist nur sehr schlecht zurecht. Sie können oft keine Auskunft über ihre Beschwerden geben und wissen nicht, warum sie überhaupt im Krankenhaus sind. Auch an Absprachen mit Ärzten und Pflegepersonal oder Regeln im Stationsablauf können sich viele nicht mehr erinnern“, so Buchwald. Das stellt höchste Anforderungen an das ärztliche und pflegerische Personal, die im Umgang mit demenzkranken Menschen speziell ausgebildet sein müssen. „Einige unserer Schwestern haben deshalb eine extra Weiterbildung zur Pflegeexpertin für Menschen mit kognitiven Störungen und Demenz und natürlich schulen wir auch unsere anderen Mitarbeiter im pflegerischen Dienst für den Umgang mit diesen Patienten. Zusätzlich gibt es in unserem Klinikum seit einigen Monaten mit Doris Dörfer eine Demenzbeauftragte, die sich speziell um die unter Demenz leidenden Patienten und deren Angehörige kümmert“, weiß Pflegedirektorin Brigitte Ahrens-Frieß. „Dieses Angebot wird von unseren Patienten und deren Begleitpersonen sehr gut angenommen, da es so einen festen Ansprechpartner gibt, der sich um sie kümmert und ganz speziell auf die Bedürfnisse unserer Demenzpatienten eingehen kann.“

Aus Mitteln des Fördervereins wurden zudem bewegungsaktivierende Materialien, therapeutische Spiele oder Therapie-Puppen angeschafft. Solch kleine Spiele und einfache Aufgaben sind hervorragende Beschäftigungsangebote für Menschen mit Demenz, die dazu beitragen können, die verbliebenen Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten. „Eine Kollegin aus der Wäscherei hat vor kurzem aus Eigenengagement Nestel-Schürzen und -kissen genäht“, zeigt sich Ahrens-Frieß beeindruckt. „Das sind Schürzen mit aufgenähten, kleinen Utensilien, also eigentlich kleine Dinge, an denen unsere Demenzpatienten aber viel Freude haben.“

„Neben der besonderen Betreuung in der Klinik ist es uns aber auch wichtig zu zeigen, dass Menschen mit Demenz trotz ihrer Erkrankung am alltäglichen Leben teilnehmen können und weiterhin ein Teil der Gesellschaft sind“, ergänzt Buchwald. „Unsere Klinik bietet jeden ersten Montag im Monat eine Demenzrunde für betroffene Angehörige, in der Ärzte und Pflegemitarbeiter u.a. über die medizinischen Hintergründe der Erkrankung sowie derzeitige Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten informieren. Wenn ein Mensch an Demenz erkrankt, stehen vor allem pflegende Angehörige vor einer verantwortungsvollen und schweren Aufgabe, die meist auch das eigene Leben enorm beeinflusst. Umso wichtiger ist es, sich als Bezugsperson rechtzeitig Unterstützung zu holen und sich über die Krankheit und den Umgang mit den Erkrankten zu informieren. Denn es gibt viele Möglichkeiten, aus der Zeit mit der Krankheit erfüllte und wertvolle gemeinsame Jahre zu machen“, so die Chefärztin weiter.

Die Demenzrunde findet an jedem ersten Montag des Monats jeweils von 15:30 Uhr bis 16:30 Uhr im Aufenthaltsraum der Klinik für Geriatrie im Mutter-Kind-Zentrum statt. Die Teilnahme ist für betroffene Angehörige kostenfrei.

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie zwei Belegabteilungen. Aktuell kümmern sich über 1.800 Mitarbeiter um jährlich rund 32.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

Als Schwerpunktversorgung sind im Rahmen des Krankenhauszielplanes die Geburtshilfe, die Unfallchirurgie, die Kardiologie mit Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) und die Gastroenterologie ausgewiesen. Darüber hinaus ist das Klinikum Worms als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1 für extrem untergewichtige Neu- und Frühgeborene) sowie Diabetologisches Zentrum ausgewiesen. Zusätzlich sind wir als Onkologisches Zentrum, Brust-, Darm- und Prostatazentrum sowie Traumazentrum zertifiziert. Im April 2015 erfolgte die Übernahme des Evangelischen Hochstift Worms und damit einhergehend die Etablierung einer eigenen Hauptfachabteilung für Geriatrie (Altersmedizin) mit 40 Betten.

Ebenfalls zum Klinikum Worms gehören ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und ein Ambulantes Operationszentrum mit drei voll ausgestatteten modernen Operationssälen. Hinzu kommt die ans Klinikum angeschlossene Strahlentherapie-Praxis, die von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. Die Ärztliche Bereitschaftspraxis der niedergelassenen Ärzte für Worms befindet sich ebenfalls im Klinikum Worms.

www.klinikum-worms.de

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